Der riesengroße Fremde…

“Ich wünschte, ich wäre mutig wie ein Löwe. Dann könnte ich gehen wohin ich wollte.“
Als sie die Augen wieder öffnete, stürzte ein riesiger Schatten auf sie herab. Sie konnte durch das helle Sonnenlicht nicht erkennen, was es war, aber es war groß, riesengroß. Sie hatte Angst, riesengroße Angst. Ihr Herz schlug schnell, sehr schnell. Sie wollte sich in Sicherheit bringen, aber sie konnte den Eingang ihres Hauses nicht finden, die Angst lähmte ihre Gedanken. Sie rannte hin und her um den Eingang ihres Mauselochs zu finden, aber sie war so voller Angst, dass sie gar nicht bemerkte, dass sie die ganze Zeit im Kreis rannte. Ihr kleines Mauseherz schlug ganz schnell und ihre Beinchen taten ihr schon weh vom vielen rennen – da bemerkte sie plötzlich, dass der riesengroße Schatten über ihr verschwunden war. Konnte das möglich sein? Sie setzte sich schweißüberströmt und völlig außer Atem unter den Fliederbusch und schaute zwischen den Blättern durch – tatsächlich, der große riesige Schatten war verschwunden. Sie schnaufte durch und lies sich ins weiche Gras unter dem Fliederbusch fallen. „Ganz schön aufregend und gefährlich hier draußen, wäre ich mal lieber in meinem Mausehaus geblieben“, sagte sie zu sich selbst. In ihrem Mausehaus war es viel schöner und sicherer. So beschloss sie schnell wieder nach Hause zu gehen. Und da sie sich nun wieder beruhigt hatte von dem Schreck, sah sie auch den Eingang ihres Hauses wieder – direkt vor ihr. Sie wollte nur noch nach Hause, in ihr gemütliches Haus mit den flauschigen Teppichen und dem roten Sofa…Und gerade als sie an ihr schönes Mausehaus dachte, wurde sie von einer tiefen Stimme aus den Gedanken gerissen: „Du kannst ja ganz schön schnell rennen!“ Vor lauter Schreck plumpste sie rückwärts in ihr Mausloch. Wer war denn das? Diese Stimme hatte sie noch nie gehört….